Perspektivenwechsel: Berlin im Rollstuhl entdecken

Heute möchten wir euch unsere Hauptstadt mal aus einer anderen Perspektive zeigen. Es geht, um das Thema Barrierefreiheit und die Möglichkeit für Rollstuhlfahrer einen Sightseeingtour durch Berlin zu machen. Auch wenn die Fahrt im eigenen auf die Bedürfnisse angepassten Fahrzeug meist kein Problem mehr darstellt, so sollte man vor der geplanten Reise ausreichend Informationen über die örtlichen Gegebenheiten einholen, sonst kann der Ausflug schnell und frustrierend enden.

Was bedeutet Barrierefreiheit

Sprechen wir von Barrierefreiheit, dann geht es nicht nur um Rampen für Rollstuhlfahrer, Behindertenparkplätze und Toiletten, die für Menschen mit Behinderungen angepasst sind. Der Begriff ist viel komplexer. Barrierefrei bedeutet, dass jedem Menschen, ganz gleich welchen Alters oder mit welchen Einschränkungen die gleichen Möglichkeiten geboten werden. So kann ein Museumsbesuch für einen blinden Menschen beispielsweise schnell zu einem erfolglosen Ausflug werden, wenn es keine Audiodateien gibt, die das wiedergeben, was er mit seinen eigenen Augen nicht erblicken kann.

Barrierefreie Sehenswürdigkeiten auf dem Prüfstand

Hop-on-Hop-off Citytouren

Wer sich in einem Bus auf Sightseeingtour begeben möchte, der sollte sich an einen der zahlreichen grünen Hop-on-Hop-of Bussen der Berliner City halten. Hier ist neben einen garantierten barrierefreien Ein-und Ausstieg auch ein Audio-Kommentar in fünfzehn verschiedenen Sprachen möglich. Die roten Busse der Organisation hingegen bieten nur die Möglichkeit einen faltbaren Rollstuhl mitzuführen, barrierefreies Ein-und Aussteigen sind hier nicht möglich und gegeben.

Der Reichstag

Unser Reichstag mit Kuppel geht mit gutem Beispiel voran und bietet nicht nur einen barrierefreien Zugang, sondern zudem Hilfen für gehörgeschädigte und gehörlose und für sehbehinderte und blinde Besucher. Allerdings wird für eine Besichtigung eine Anmeldung vorausgesetzt. Das sollte man bei seiner Planung beachten.

Das Kollhoff-Hochhaus

Wer einmal Berlin von oben betrachten möchte, der sollte einen Besuch der Aussichtsplattform im Kollhoff-Hochhaus einplanen. Der Zugang ist rollstuhlgerecht. Ganz im Gegenteil dazu steht der Fernsehturm in Berlin. Hier ist ein Zugang für Rollstuhlfahrer leider nicht möglich.

Das Holocaust-Mahnmal

Wer an einer kostenlosen Führung durch das Holocaust-Mahnmal teilnehmen möchte, der kann dies auch tun, wenn er in einem Rollstuhl sitzt. Die Passagen sind besonders gekennzeichnet und barrierefrei zu erreichen.

Der Berliner-Dom

Auch der Berliner Dom bietet einen barrierefreien Zugang. Einzig der Blick aus der Kuppel bleibt Rollstuhlfahrern verwehrt, in diese gelangt man nur über Stufen erreichen. Ein besonderes Highlight ist die Anfahrt mit einem Schiff.

Schiffstour- Historische Stadtrundfahrt

Die einstündige Tour ist barrierefrei und führt vorbei am Reichstag, am Hauptbahnhof, an der Museumsinsel und am Nikolaiviertel. Der Ausstieg ist direkt am Berliner Dom, den man bequem im Anschluss von innen besichtigen kann.

Barrierefreie Museen

Wie oben schon geschrieben richtet sich der Begriff Barrierefreiheit nicht ausschließlich an gehbehinderte Menschen. Alle hier aufgeführten Museen bieten zudem auch Angebote und Hilfen für seh- oder hörgeschädigte Menschen.

  • das Alliierten-Museum
  • das Bauhaus-Archiv
  • die Berlinische Galerie
  • das Deutsche Historische Museum
  • das Deutsche Technikmuseum
  • die Gedenkstätte Berliner Mauer
  • die Deutsche Kinemathek
  • das Museum für Naturkunde
  • das Neue Museum
  • der Tränenpalast

Unser Fazit

Ihr seht an den zahlreichen oben aufgeführten Sehenswürdigkeiten, dass einer Sightseeing Tour im Rollstuhl in Berlin nichts im Wege steht. Auch wenn man auf einige Touren verzichten muss, so gibt es doch eine ansprechende Auswahl, die den Besuch der Hauptstadt zu einem Erfolg werden lassen.

 

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